von Swantje Uhde-Sailer (Erste Mittwochspalte der neuen Fraktion)

An dieser Stelle wollen wir uns als Fraktion bei den Wählerinnen und Wählern für die vielen Stimmen und das entgegenbrachte Vertrauen bedanken. Die neue Fraktion AL/Grüne steht – wir sind jünger geworden und bunter! Gleichzeitig gilt unser Dank auch den ehemaligen Fraktionsmitgliedern. Der letzte Gemeinderat hat den Weg geebnet, um Tübingen bis 2030 klimaneutral zu machen. Ein großer Kraftakt steht bevor: die gesamte städtische Beleuchtung auf LEDs umrüsten. Der Ausbau der Fernwärmenetze und die Umstellung unserer Energieversorgung auf 100 Prozent erneuerbare Energien. Wir fordern auch mit Nachdruck: mehr Fotovoltaik auf landeseigenen Dächern!

Vieles ist geschehen – aber wir von AL/Grüne wollen dranbleiben, damit „2030 klimaneutral“ kein Lippenbekenntnis wird. Gleichzeitig müssen wir unsere Stadt hitzeresilienter gestalten. Graues Wasser nutzen, um die städtischen Pflanzen und Bäume zu gießen. Schwammbereiche aufbauen, um die Stadt zu kühlen. Beschattungen für Fußgängerinnen und Fußgänger. Schatten an Bushaltestellen. Und was noch?

Vor lauter Blaumachen ist das Grünmachen etwas in den Hintergrund geraten. Wir müssen drastisch Flächen entsiegeln, Bäume pflanzen, Fassaden begrünen. Die Nachverdichtung von WHO muss ein Vorzeigeprojekt gelungener doppelter Innenentwicklung werden. Und, es werden gute Vorgaben gemacht, doch sie werden nicht immer umgesetzt. Mauersegler und Schwalben brauchen wieder sichere Nistmöglichkeiten und Insekten benötigen mehr Lebensräume. Wir müssen Feldrainen und anderen Wegesrändern mehr Bedeutung beimessen. Außerdem sollte es zu schaffen sein, während der Brutzeiten in unseren städtischen Wäldern keine Bäume zu fällen. Wir hoffen, dass sich weitere Mitstreiter finden, die bereit sind, für die Grünfläche vor ihrem Haus eine Patenschaft zu übernehmen.

Gestaltet mit uns! Die Fraktionssitzungen von AL/Grüne sind öffentlich und wir freuen uns über Anregungen und konstruktive Kritik. Lasst uns Hand in Hand arbeiten, um Tübingen lebenswert für Menschen, Tiere und Pflanzen zu machen. Wir brauchen Projekte, bei denen alle mitmachen wollen, weil sie einfach sinnvoll sind, Spaß machen und das Gemeinschaftsgefühl fördern. Wir danken allen, die sich im Ehrenamt einbringen, ihren hilfsbedürftigen Nachbarn helfen oder sich in anderer Form für unsere Gesellschaft einbringen. Lasst uns unsere Vielfalt feiern und zusammenstehen gegen menschenfeindliche Gesinnungen.