Annette Schmidt beantwortet in ihrer Mittwochspalte diese Frage
Ohne Zweifel braucht Tübingen mehr Wasserflächen, denn derzeit kann lediglich 60 Prozent des vomKultusministerium empfohlenen Schwimmunterrichts stattfinden. Wir brauchen mehr Wasserflächen, weil dieSchwimmvereine sehr aktiv sind und es viele Menschen gibt, die einfach gerne und oft schwimmen. Viele Gründe also für den Ausbau der Bäder. Aber wer bezahlt ein solches Bad eigentlich?
Trotz der vielen Gäste machen die Tübinger Bäder jährlich ein Defizit von 3 Millionen Euro und das sogar im Jahrhundertsommer 2018. Das Defizit ist in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen, denn die Kosten für Unterhalt und Personal steigen. Dieses Defizit tragen die Stadtwerke Tübingen, die auch das jährliche Defizit von 4 Millionen Euro aus dem Stadtverkehr tragen. Und wieso können sich die Stadtwerke diese enormen Zuschüsse leisten?
Woher kommen die ca. 5 Euro, die jeder Badebesuch die Stadtwerke kostet?
Sie erzielen Gewinne mit dem Verkauf von Strom und Gas. Aber sie befinden sich hier in einem harten Konkurrenzkampf mit vielen anderen Gas- und Stromanbietern. Etwa 100 Anbieter, meistens Aktiengesellschaften, sind in Tübingen vertreten. Sie finanzieren mit ihren Gewinnen weder die Tübinger Schwimmbäder noch unseren Stadtverkehr, sondern machen allenfalls Aktienbesitzer glücklich.
Das macht den Unterschied, denn die Stadtwerke gehören der Stadt und somit den Tübingern. Wer also möchte, dass unsere Bäder ausgebaut werden oder sich gar ein ganz neues Schwimmbad wünscht, der sollte auf jeden Fall seinen Strom von den Stadtwerken beziehen. Dieser Appell von AL/Grüne richtet sich an die Privatkunden, aber auch an die gewerblichen Kunden und die Großkunden in Tübingen. Werden sie Kunde der Stadtwerke bzw. bleiben sie auch bei Lockangeboten anderer Anbieter diesen treu und tragen sie so dazu bei, dass die SWT ihre Gewinne erhöhen können. Dies gibt dem Gemeinderat bei der Beschlussfassung über ein neues Bad mehr Spielraum. Denn was immer dieser beschließen wird (Bau eines Südbades oder Erweiterung des Nordbades oder Sanierung desUhlandbades oder .), verbessert zwar das Schwimmangebot, erhöht aber auch das Defizit. Helfen Sie uns also in den nächsten Wochen und Monaten dabei, eine gute Lösung für mehr Schwimmfläche bei einem für unsere Stadtwerke erträglichen Defizit zu finden.
Kommentar verfassen
Verwandte Artikel
Stadtfest und Ausländerbehörde
von Beate Kolb Unsere Vereine waren wie immer die Gastgeber und haben den Besucher und -innen ein Erlebnis voller Vielfalt und Spass geboten. Ob es nun die Musik, Kampfkunst,Tanz aus aller…
Weiterlesen »
Welche Hürden
von Krishna-Sara Helmle Welche Hürden und Barrieren gibt es in der Weststadt? Diese Frage stand im Zentrum des Stadtteilspaziergangs am vergangenen Samstag, zu dem Aktive der BI Weststadt, des Forums…
Weiterlesen »
Eine gute Kinderbetreuung ist wichtig
Sie ermöglicht Kindern eine frühpädagogische Bildung, sie ermöglicht ihren Eltern berufliche Teilhabe und sichert Existenzen, sie steht für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und für Chancengerechtigkeit. Gerade auch für Frauen….
Weiterlesen »