Die Brücke ist wichtig für Radfahrer*innen aus Derendingen und zukünftig dem Gebiet Saiben, die zu den Schulen in der Uhlandstraße sowie zum Schlossberg-Fahrradtunnel fahren wollen, sowie für Radler*innen zum Landratsamt, Sparkassen-Caré und Regierungspräsidium.
4 Meter Breite ist großzügig (siehe Bild) für einen 2-Richtungs-Radweg. 6 Meter wäre breiter als viele Autostraßen in Tübingen. Für 6 Meter müsste man 2 Mio EUR mehr Steuergelder einsetzen als für 4 Meter.
Für Fußgänger*innen auf dieser Verbindung gibt es einen bestehenden Weg über die vorhandene Fußgängerbrücke am Landratsamt (siehe gepunktete Linie auf Bild2). Dieser Fußweg ist gleich lang wie der Weg über die neue Brücke (durchgezogene Linie), und hat die gleiche Höhendifferenz zu überwinden. Weil der Weg über die Brücke sehr weit ist, und weil eine merkliche Höhe zu überwinden ist, ist dieser Weg ungeeignet für Menschen mit Gehbeeinträchtigung, für Menschen, die auf einen Rollator oder einen nicht-elektrischen Rollstuhl angewiesen sind. Diese werden auf dieser Distanz einen Linienbus nehmen. Nutzer von elektrischen Rollstühlen wird mit 100%-iger Sicherheit niemand von der Nutzung des Radwegs abhalten. Wenn man dies ahnden würde, dann müsste man auch ahnden, wenn ein Radfahrer auf der Brücke vom Rad absteigt und dieses schiebt.
Für die Verbindung vom Sparkassen-Caré zum Hauptbahnhof ist der ruhige und direkte Weg über die Schellingstraße zum Südeingang der deutlich kürzere als der Weg über die neue Brücke (siehe Bild 4).
Außerdem werden nach der Beurteilung unserer Verkehrsplaner die hier beschriebenen Distanzen viel eher mit dem Fahrrad oder dem Bus zurückgelegt als zu Fuß. Deshalb ist eine Investition von 2 Mio EUR in einen dritten zu den vorhandenen Wegen quasi parallelen Fußwegen im Sinne eines verantwortlichen Umgangs mit Steuergeldern für unsere Fraktion nicht vertretbar.
Wir wundern uns, dass ausgerechnet die Tübinger Liste, die uns dieses Jahr wegen deutlich weniger Geld einen unverantwortlichen Umgang mit dem Geld der Bürger vorgehalten hat, und dem Haushalt nicht zugestimmt hat, nun ohne mit der Wimper zu zucken die 2 Mio Steuergelder in eine Investition stecken will, von der die Verwaltung klar abrät.
Wenn es eine Lösung gäbe, die die offizielle Freigabe der neuen 4 Meter breiten Fahrradbrücke auch für die sehr wenigen Fußgänger erlauben würde, dann wäre das unsere favorisierte Variante, denn diese könnten bei 4 Meter Breite ungefährdet Gast auf der Fahrradbrücke sein. Solange es diese Möglichkeit nicht gibt, bitten wir die Fußgänger die gleich-kurzen vorhandenen Fußwege zu nehmen, und den Tübinger Bürgern somit mindestens eine Million EUR für andere wichtige Projekte (z.B. zur Verbesserung der Fußwege und Radwege an stärker frequentierten Stellen) zur Verfügung zu stellen.
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