Tübingen – sozial und vielfältig
Am 1. April haben Vertreter*innen aus der Fraktion, der Alternativen Liste und dem Kreisverband Bündnis90/Grüne die Veranstaltung „Tübingen sozial und vielfältig“ durchgeführt. Es kamen viele Gäste aus sozialen Organisationen und Initiativen. Die Diskussionen haben gezeigt, dass es bereits viele positive Entwicklungen gibt, die die soziale und kulturelle Vielfalt in Tübingen fördern. Gleichzeitig wurden jedoch auch Bereiche identifiziert, in denen wir als Gemeinschaft noch Handlungsbedarf haben. Insbesondere die Kinderbetreuung und die Begleitung junger Menschen mit und ohne Migrationshintergrund sowie die Ausländerbehörde wurden als Themen benannt, bei denen es Raum für Verbesserungen gibt.
Um diese Herausforderungen anzugehen, wurden verschiedene Ideen vorgeschlagen. Eine Möglichkeit wäre beispielsweise, die Erzieher*innen verstärkt in die Konzeption der Betreuung einzubeziehen und ihnen mehr Handlungsspielraum zu geben, um eine individuellere und besser auf die Bedürfnisse und Interessen der Kinder abgestimmte Betreuung zu ermöglichen. Ebenso könnte ein Unterstützungsnetzwerk mit Tagesmüttern und Vereinen aufgebaut werden, um Familien bei der Kinderbetreuung zu unterstützen. Darüber hinaus wurde auch der Vorschlag gemacht, ein Kontaktcafé für Menschen mit Problemen ähnlich wie in Reutlingen aufzubauen. Hier könnten sich Menschen treffen und austauschen, die Unterstützung bei verschiedenen Herausforderungen benötigen. Auch die Schaffung von mehr bezahlbarem Wohnraum wurde als wichtiger Punkt genannt, um insbesondere für Menschen mit geringem Einkommen und Familien eine angemessene Wohnsituation zu gewährleisten.
Wohnraum ist nicht nur ganz allgemein teurer geworden, für arme, benachteiligte und wohnungslose Menschen ist es nahezu unmöglich geworden, passende und angemessene Wohnungen zu finden. Benötigt wird vor allem robuster Wohnraum, befristete Angebote für das Anschlusswohnen nach einer Unterbringung und Übergangswohnungen für junge Menschen auf dem Weg in die Selbständigkeit. Eine besondere Problemgruppe sind dabei junge Männer mit und ohne Migrationshintergrund. Die Größe dieser Gruppe wird von der Wohnungslosenhilfe mit aktuell knapp 30 Personen, bzw. mit 5 – 6 Plätzen pro Jahr angegeben. Da private Investoren auf diesen Bedarf gar nicht eingehen, kann er nur von öffentlichen und kommunalen Trägern befriedigt werden und die sozialen Organisationen hoffen, dass sich die Grünen bei der GWG dafür einsetzen.
Ergänzend zu diesen Angeboten braucht es dann eine gezielte Begleitung von jungen Menschen bei der beruflichen und gesellschaftlichen Integration, für die u.U. die Angebote der Arbeitsagentur (z.B. Assistierte Ausbildung) noch besser genutzt werden können. Aber auch die Beratung von erwachsenen Langzeitarbeitslosen muss stärker abgesichert werden, zumal der aktuelle Standort des Arbeitslosentreffs infrage steht und verbesserte Standards erforderlich sind.
Wir möchten uns bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für die offenen und konstruktiven Gespräche bedanken und freuen uns darauf, gemeinsam an einer besseren Zukunft für alle in Tübingen zu arbeiten. Wir setzen uns weiterhin dafür ein, dass alle Menschen in Tübingen gleiche Chancen und Möglichkeiten haben, unabhängig von ihrem sozialen, kulturellen oder ethnischen Hintergrund.
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