Christoph Lederle schreibt in seinem Leserbrief (Tagblatt 7. Dezember) warum zwei Millionen Euro Mehrkosten nicht sinnvoll angelegt sind.
Die Tübinger Linken (Fraktionsvorsitzende Strasdeit und Ortsbeirat Bayer) kritisieren in Leserbriefen die Gemeinderatsentscheidung für die 4 Meter breite Fahrradbrücke zwischen Wilhelm-Keil-Straße und Derendinger Allee. Natürlich kann man, wenn man verleugnet, dass jeder Steuer-Euro nur ein einziges Mal ausgegeben werden kann, bei jeder Entscheidung grundsätzlich die teuerste, größte und komfortabelste Variante fordern.
Wenn dabei aber 2 Millionen Euro Steuergelder (mindestens 1 Million städtische Mittel, der Rest aus dem Bundes-Etat) verbraucht werden, muss man genau hinschauen, ob man dieses Geld alternativ so einsetzen könnte, dass deutlich mehr sozialer Nutzen entsteht.
Das in die Brücke gesteckte Geld könnte man zum Beispiel für freiwillige Sozialleistungen der Stadt einsetzen oder für Verbesserungen der barrierefreien Fußwegeverbindungen an anderer Stelle.
Bei der Gemeinderatssitzung konnte ich mit einer Zeichnung für viele Anwesende überzeugend darstellen, dass bereits kürzere Fußwegeverbindungen für die gleiche Wegeverbindung existieren, welche wegen der Distanz sowieso nur von wenigen Fußgängern genutzt werden, weil die Strecke wegen der Länge eher für Rad- und Busverkehr in Frage kommt.
Diese kürzeren vorhandenen Fußwege bleiben natürlich auch nach Erstellung der Fahrradbrücke erhalten. Die 2 Millionen Euro teure Verbreiterung der Brücke hätte also einen wenig genutzten, parallel zu vorhandenen, zusätzlichen Fußweg gebracht. Das kann man nicht als sinnvoll betrachten.

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