Digitalisierung

von Lea Elsemüller

Im letzten Planungsausschuss durften wir Gemeinderätinnen und -räte staunen. Beim Tagesordnungspunkt „Baumpflege“, einem Thema, das doch recht weit weg ist von den typischen Digitalisierungsthemen, wurde uns erklärt, dass unsere Tübinger Baumpfleger ihre Arbeit via App vom Handy aus koordinieren. In dieser App haben die Baumpflegerinnen und Baumpfleger dann Informationen zu jedem Baum, der von den kommunalen Servicebetrieben gepflegt wird.
Auch bei der Eröffnung des Busbahnhofs hat der Baubürgermeister von der elektronischen Ausschreibung geschwärmt, die viele Prozesse rund um die Planungen des neuen Busbahnhofs erleichtert hat. Und beim Erfassen von Straßenschäden wurde schon vor einiger Zeit auf vollautomatische Erfassung mittels künstlicher Intelligenz gesetzt.

Von diesen fortgeschrittenen Bemühungen um die Digitalisierung merken leider die Bürger:innen bisher recht wenig. Immer noch ist der mehrfache Weg zum Bürgeramt notwendig, wenn jemand eine Leistung von der Stadtverwaltung braucht. Viele Prozesse funktionieren weiterhin nur auf Papier, digitale Formulare oder gar Schnittstellen für die Bürgerinnen und Bürger gibt es wenige.
Immerhin, 25 Dienste sind laut dem letzten Bericht der Fachabteilung digital auf der Webseite der Stadt verfügbar, davon aber lediglich drei Ende zu Ende digitalisiert von der Eingabe des Bürgers, über die Verarbeitung bis zur Rückmeldung an den Antragstellenden. Zu den Prozessen, die komplett digitalisiert funktionieren, zählt beispielsweise das Beantragen einer Ausnahmegenehmigung im Straßenverkehr, das sogenannte Handwerkerparken. Tübingen muss somit in der Digitalisierung der Bürgerdienstleistungen noch viel nachholen.

Daher fordern wir in einem Antrag, dass die Stadt hier nun eine klare Strategie entwickeln muss, um die Digitalisierung unserer Bürgerdienstleistungen voranzutreiben. Diese Digitalstrategie soll klare Handlungsfelder und Maßnahmen für jedes Dezernat definieren und gleichzeitig vorhandene Hindernisse bei der Umsetzung deutlich benennen. Mithilfe dieser Strategie wollen wir bis zum Jahr 2030 digitale Lösungen für Bürgerdienstleistungen anbieten, wo immer diese möglich sind.

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