geschrieben von Bernd Gugel – Schwäbisches Tagblatt Tübingen
Der Jahreswechsel ist Anlass zum Rückblick und Ausblick. Was war, was kommt? Keine Angst, ich schreibe jetzt nichts zu dem was alle nervt und von dem alle reden.
Mich haben letztes Jahr vor allem die großen Unwetter erschreckt und alarmiert. Tübingen liegt glücklicherweise nicht im Ahrtal. Aber auch hier haben wir am 23. Juni eine Wassergewalt erlebt, die wir so zuvor nicht erahnen konnten. In meinen jetzt 40 Jahren Dienst als Feuerwehrtaucher habe ich bei Einsätzen im und am Wasser manches erfahren. Aber diese Dimension war mir neu.
Für Klimaschutz und Hochwasserschutz wurden in den letzten Jahren viel getan in Tübingen. Dämme in Lustnau und Bühl wurden gebaut, der Damm im Neckartal erhöht, das Hochwasserrückhaltebecken in der Täglesklinge saniert. Außerdem hat man die Steinlach, die Ammer und einige Bäche renaturiert. Damit wurde dem Wasser, aber auch der Fauna und Flora, wieder mehr Raum gegeben.
Die Feuerwehr hat weitere Fahrzeuge und Gerätschaften bekommen, damit sie speziell auf die immer häufiger auftretenden Starkregenereignisse reagieren kann. Und dennoch, ich fürchte es wird nicht reichen.
Meine Fraktionskollegin Lea Elsemüller und ich haben letzten Juli einen Antrag zum Hochwasserschutz eingebracht. Darin fordern wir mehr Information für die Bürgerschaft. Darüber, wie man sich während eines Hochwassers richtig verhält.
Zudem soll die Stadtverwaltung das gesamte Notfallsystem auf Schwachstellen überprüfen und entsprechend reagieren. Eine flächendeckende Sirenenwarnung ist anzustreben. Bisher wird nur in Lustnau und in Bühl per Sirene zur Schließung der Dämme alarmiert.
Ich bin überzeugt: Die Feuerwehr benötigt zusätzliche Ausrüstung und Ausbildung für die Strömungsrettung. Die Anschaffung von Rollbooten, also Boote mit Rädern die vielseitig an Land und im Wasser eingesetzt werden können, wäre sehr sinnvoll.
Infos zum Hochwasser gibt es auf der städtischen Homepage unter
https://www.tuebingen.de/19663.html
Uns allen wünsche ich für 2022 Gesundheit, Glück, Frieden und Zusammenhalt in dieser schwierigen Zeit.
Und ich freue mich auf das 175jährige Jubiläum der Tübinger Feuerwehr zu dem dieses Jahr viele Aktionen geplant sind.
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