von Rainer Drake im Gemeinderat
Wir haben drei Ziele vor Augen:
- Jedes Kind soll wieder einen Betreuungsplatz bekommen
- Alle Eltern soll wieder die verlässliche Betreuung bekommen die sie brauchen
- Die Qualität unserer Kindertagesbetreuung bleibt hoch.
Nach den vergangenen Monaten möchte ich sagen, es scheint mir nicht mehr so ganz dunkel im Tunnel. Licht am Ende sehe ich zwar noch nicht wirklich, aber es besteht Grund zu gedämpftem Optimismus.
An der Mathilde Weber Schule wird es eine Klasse für den Direkteinstieg geben. Zusammen mit anderen Maßnahmen wie der Anwerbung ausländischer Kräfte und eben mit dem Erprobungsmodell kann es gelingen, gesperrte Plätze wieder freizugeben UND die Öffnungszeiten wieder zu erweitern (was uns auch bei den FAG-Zuweisungen zugute kommen wird).
Aber es bleibt trotzdem dabei, die heutige Entscheidung macht uns einmal mehr klar, wie dramatisch die Lage der Kindertages-betreuung in Tübingen ist.
Denn der Erprobungsparagraph soll uns ja im Prinzip davon befreien, bisher aus gutem Grund verbindliche Fachkraft-betreuungsschlüssel aufzuweichen.
Wir sind nun seit bald zwei Jahren daran, Wege zu finden, den Spagat zu finden zwischen dem, was wir als Kitaträger anbieten können,, dem, was die Kinder an guter Betreuung brauchen und dem, was für die Eltern an Betreuungszeit eigentlich zwingend erforderlich ist um Familie und Beruf vereinbaren zu können.
Der Erprobungsparagraph, oder das Erprobungsmodell ist ein weiteres Puzzlestück und kann helfen. Ich sage bewusst „kann“, denn dieses Werkzeug muss sehr sorgfältig eingesetzt werden. Sein Erfolg ist von der Akzeptanz und der Kooperationsbereitschaft unserer Fachkräfte abhängig.
Ich bin zuversichtlich, dass das in den zunächst fünf Einrichtungen gelingen wird. Die vorgeschlagene Umsetzung ist geeignet, das Modell erfolgreich einzuführen.
An dieser Stelle möchte ich ganz explizit den guten Beteiligungsprozess hervorheben. Das ist alles andere als selbstverständlich und macht Tübingen für mich aus. Vielen Dank an den FB, die FA, die Fachkräfte, die freien Träger und nicht zuletzt an den GEB, dessen Vertreter:innen sich ehrenamtlich so stark und so kritisch wie konstruktiv eingebracht haben. Wir werden das in der Zukunft noch weiter so brauchen.
Eine für mich persönlich wichtige Anmerkung zum Schluß: ich war als GEB-Vorsitzender beteiligt, als in den Nullerjahren an unseren Kitas heftig gespart wurde. Manches, was vorher als Standard galt, wurde gekürzt und nie wieder korrigiert. Das Stichwort lautet Verfügungszeit. Deshalb muss klar sein, dass dieses Erprobungsmodell nur eine befristete „Notlösung“ sein darf. Es darf eben nicht zu einem „Es geht ja auch so“ kommen. So wie es bei der Verfügungszeit war.
AL/Grüne stimmen der Vorlage zu.“
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