Gut aufgestellt – Stadtwerke Tübingen

von Christoph Joachim

Gerade hat der Gemeinderat dem Bau einer großen Fotovoltaikanlage zwischen Hornbach und dem Tierheim zugestimmt. Wir haben uns zu sehr abhängig gemacht von fossiler Energie.
Der Klimaschutz und der unfassbare Angriff Russlands auf die Ukraine erfordern immer dringlicher Anstrengungen zur Einsparung und eine Wende zu den Erneuerbaren Energien aus Wind, Sonne und Wasser.
Was können wir hier in Tübingen tun?

Den gesamten Strombedarf der Stadt Tübingen stellen unsere Stadtwerke (SWT) bereits jetzt zu über 75 Prozent aus erneuerbaren Quellen selbst her. Das ist ein Spitzenwert für  Städte unserer Größe. Denn Geschäftsleitung, Aufsichtsrat und Gemeinderat haben weitsichtig geplant und sich nicht wie andere Stadtwerke auf die Energielieferung aus Großkraftwerken verlassen.

Wir AL/Grüne unterstützen nach Kräften diesen Weg. Seit über zehn Jahren investieren unsere zu 100 Prozent bürgereigenen Stadtwerke in die Eigenerzeugung von Strom mit Wind, Wasser und Sonne. Seit 2018 verzichtet die Stadt dafür sogar auf ihr vertraglich zustehende Gewinnausschüttungen der SWT.

Dennoch trugen die Stadtwerke 2022 über 16 Millionen Euro an den Ausgaben der Stadt: Sie übernehmen die Verluste bei den Bädern, beim Tübus und bei den Parkhäusern und zahlen Gewerbesteuer und Konzessionsabgabe für das Recht, Leitungen im Stadtgebiet zu verlegen.

Der Ausbau von Nahwärmenetzen läuft auf Hochtouren. Abwärme aus Industriebetrieben, zum Beispiel von Firma Rösch oder der Kläranlage, wird zum Heizen genutzt. Eine große Solarthermieanlage entsteht gerade an der Eisenbahnstraße. Deren Wärme wird auch in das   Nahwärmenetz  eingespeist werden. Und selbst in die Erzeugung von Gas wird investiert. Gemeinsam mit der MVV Mannheim, der Fairenergie Reutlingen und den Stadtwerken Balingen entsteht eine Anlage zur Gasgewinnung aus Bioabfällen in Meßstetten.

Weitere Windkraftanlagen entstehen auf der Reutlinger Alb. In Planung auch auf Tübinger Stadtgebiet. Mit Bürgerbeteiligung. Damit erreichen wir die Unabhängigkeit von Energielieferungen aus Ländern, die demokratische Werte kaum teilen.

So gut aufgestellt können wir das ohne Gegenstimme vom Gemeinderat gesetzte Ziel, klimaneutral bis 2030 zu werden, erreichen.

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