von Krishna-Sara Helmle
Welche Hürden und Barrieren gibt es in der Weststadt? Diese Frage stand im Zentrum des Stadtteilspaziergangs am vergangenen Samstag, zu dem Aktive der BI Weststadt, des Forums Inklusion und der Lebenshilfe eingeladen hatten. Ungefähr 20-25 Interessierte mit und ohne Einschränkungen waren dabei. Zweck des Spaziergangs war, herauszufinden, welche Hürden und Barrieren es in der Weststadt für Menschen mit Einschränkungen gibt.
Es stellte sich heraus, dass sich in den letzten Jahren durchaus etwas getan hat, beispielsweise ging der barrierefreie Ausbau der Bushaltestellen ganz gut voran. Aber die Breite der Gehwege oder die Ampelschaltungen an der großen Kreuzung Rheinlandstraße / Westbahnhofstraße zeugen noch immer davon, dass Autos den Straßenraum dominieren. Die Ampeln sind so kurz grün, dass es für alle, die die Strecke nicht im Fast-Laufschritt bewältigen können, eigentlich unmöglich ist, rechtzeitig über die Straße zu gelangen. Das muss dringend geändert werden.
Handlungsbedarf besteht beispielsweise auch, wenn es um Bänke im öffentlichen Raum zum Ausruhen geht. Viele Menschen möchten gern zu Fuß gehen, sind aber darauf angewiesen, dass sie unterwegs eine Pause machen können. Daher könnte es an einigen Strecken mehr Bänke geben. Da diese aber manchmal auch Personen anziehen, die Lärm und Dreck machen, sind Anwohner*innen oft dagegen, dass mehr Bänke aufgestellt werden. Teilnehmende des Spaziergangs wiesen zudem darauf hin, dass richtige Bänke geeigneter sind als die Betonquader, die es an manchen Stellen gibt.
Der Spaziergang fand seinen Abschluss im Café Frieda der Lebenshilfe. Dort konnten die Teilnehmenden auf Moderationskarten notieren, was ihnen bei diesem Spaziergang aufgefallen ist: Gutes, Schlechtes und welche Ideen sie haben für mehr Barrierefreiheit. Wir von der Fraktion AL/Grüne waren mit zwei Personen vertreten und haben aus den Gesprächen und den Karten einige Erkenntnisse gewonnen. Diese werden wir in Anträgen und weiterem Engagement für die Menschen in der Weststadt einbringen.
Denn wenn Barrieren beseitigt werden, profitieren alle davon.
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